HC Neuenbürg – TSV Zizishausen
39:34 (15:18)
Nach drei Siegen zum Auftakt der
Oberliga-Saison musste der TSV
Zizishausen erstmals das Feld als Verlierer verlassen. Zur Pause hatte der TSV
beim HC Neuenbürg noch mit 18:15 vorne gelegen, doch in der 2.Hälfte legten die
Gastgeber vor allem physisch zu und landeten noch einen klaren 39:34-Erfolg.
Zizishausens Trainer Florian Beck, der zur
Pause noch sehr optimistisch war, fand es „schade, aber auch lehrreich“, das
sein Team gegen die härter zupackenden Gastgeber nicht mehr ausreichend
gegenhalten konnte und sich regelrecht den Schneid abkaufen ließ. Allerdings
geriet er im Nachhinein fast ins Schwärmen über die Leistung in der ersten
Hälfte: „das war fast perfekt, wir haben kaum technische Fehler gemacht“. Beim
8:13 (22.) führten die Gäste nach Treffern von Dominik Keim (2) und Niklas
Grote erstmals mit fünf Toren und lieferten das „Offensivfeuerwerk“ ab, vor dem
die Gastgeber im Vorbericht gewarnt hatten. In den letzten Minuten der ersten
Hälfte verkürzte der HC noch auf 15:18, nachdem die Schnaken einige Chancen
liegenließen. „Leider haben wir uns mit drei Toren Vorsprung nicht genug
belohnt für die starke erste Hälfte“, so der TSV-Coach beim Pressegespräch nach
der Partie.
Denn dieses Polster war bereits nach fünf
Minuten im zweiten Durchgang Makulatur. Mit vier Treffern in Folge von Matthes
Meyer und Kevin Langjahr drehten die Hausherren die Partie zur 21:20-Führung.
Eine Wendung, die umgehend die Auszeit der TSV-Bank erforderte. Und Trainer
Beck musste sein Team auf die offensichtliche neue Marsch-Route der Neuenbürger
einstimmen. „Wir mussten in der Deckung körperlich präsenter sein und mehr
dagegenhalten“, so der Kommentar von HC-Coach Erkan Öz. Die TSV-Youngsters
hatten sichtlich ihre Probleme mit der teils überharten Abwehr der Gastgeber,
die von den Schiedsrichtern selten progressiv bestraft wurde. Wobei Beck die
Schuld nicht bei den Unparteiischen suchte („die Schiedsrichter haben sehr gut
gepfiffen und hatten eine klare Linie“), aber die lange Leine bei der
Spielleitung kam eher den körperlich überlegenen Neuenbürgern zugute.
Dann kam auch noch etwas Pech hinzu: den Wurf von Louis Mönch sahen die Gäste vom hinteren Torgestänge abprallen, die Schiedsrichter jedoch am Pfosten, und so fiel statt des vermeintlichen Ausgleichs das 22:20 (38.) für die Gastgeber durch den Konter von Phil Burkhardt. Zizishausen hielt zwar dagegen, lag aber beim
25:21 (42.) erstmals mit vier Treffern zurück. Es fehlte der Druck im
Angriff wie noch im ersten Durchgang,
weil die Schnaken schon etwas Respekt vor der gegnerischen Abwehr entwickelten.
Der bekannte Spruch „.. dahingehen, wo es weh tut ..“ war selten so zutreffend
wie in dieser Phase. Trainer Beck agierte zunehmend mit dem siebten
Feldspieler, um durch die numerische Überzahl leichter zu Torchancen zu kommen.
Bis zum 27:25 (47.) durch Keim blieb Zizishausen in Schlagdistanz, doch dann
folgte eine Phase mit technischen Fehlern und Fehlwürfen, die die Hausherren
mit fünf Treffern, meist über schnelle Konter, zum 32:25 (51.) konsequent
nutzten. Nach der dritten Auszeit versuchten die Schnaken mit einer sehr
offensiven Deckung die HC-ler nochmals vor neue Aufgaben zu stellen, doch am
Ergebnis änderte dies nicht mehr viel. Mit 39:34 behielt Neuenbürg die Oberhand und zog punktemäßig mit den
Schnaken gleich.
Insgesamt war TSV-Coach Beck mit dem Auftritt seines Teams nicht unzufrieden: „das ist kein Beinbruch“. Und es zeigt auch, „woran wir arbeiten müssen“, denn neben dem stärksten Angriff stellt der TSV auch die schwächste Defensive der Oberliga.
HC Neuenbürg: Spohn, Matijevic; Frauendorff
(6), Nitzke (5), von Witzleben,
Karasinski, Kraus (2/2), Angrick, Kracht (3/1), Burkhardt (3), M.Langjahr,
Meyer (8), K.Langjahr (6), Pollmer (4), Bäuerlein (2).
TSV Zizishausen: Arnold, Gross; Dudium (n.e.),
Grote (3), Wolf, Keim (7), Moritz Müller, Werner (3), Götz (5), Cacic, Mönch (9/4),
Lennard Müller (4), Weber, Fuchs (1), Gotthardt (2).
Schiedsrichter: Hommel
/ Jakober (TSV Süßen)
Zeitstrafen: Neuenbürg: Pollmer (2), Frauendorff – Zizishausen: Wolf
(2), M.Müller
7m: 3/3 – 4/4